Kostenloser Begleit-Service für den ÖPNV in St. Ingbert vorgestellt
Zu einer Vorstellung des Projekts „mobisaar - Mobilität für alle" hatten am 15. März 2017 Oberbürgermeister Hans Wagner und Saarbahn-Projektkoordinatorin Katharina Meßner-Schalk und Professor Daniel Bieber vom Institut für Sozialforschung in Saarbrücken in die Altenbegegnungsstätte in St. Ingbert eingeladen.
Mit dem Infoabend wollten sie den kostenlosen mobisaar-Begleitservice in Bus und Bahn bekannter machen. Dieser wird aktuell schon im Regionalverband Saarbrücken und dem Saarpfalz-Kreis angeboten – in St. Ingbert mit Unterstützung der GBQ mbH. Bis 2019 soll der Service saarlandweit verfügbar sein.
Der erste Referent des Abends, Professor Daniel Bieber vom Institut für Sozialforschung in Saarbrücken, betonte in seinem Vortrag, dass immer mehr Menschen aufgrund des demografischen Wandels auf Unterstützung im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angewiesen seien: „Mehr als andere Regionen ist das Saarland vom demografischen Wandel betroffen. Bis 2030 wird die Zahl der über 75-Jährigen stark zunehmen. Für diese älteren Menschen stellt die Nutzung von Bus und Bahn oft eine Hürde dar." Deshalb hat Bieber das Konzept für das Projekt „mobisaar" entwickelt. Es gehörte im Jahr 2015 zu den fünf Siegern des Wettbewerbs "Innovationen für Kommunen und Regionen im demografischen Wandel" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Den „Erste-Klasse-Service" von mobisaar stellte Katharina Meßner-Schalk von der Saarbahn GmbH in Ihrem Vortrag vor: „Wer sich nicht alleine mit Bus und Bahn fahren möchte, etwa weil er schlecht sieht oder hört, im Rollstuhl sitzt oder einen Rollator benötigt, kann sich von den haupt- oder ehrenamtlichen mobisaar-Lotsen unterstützen lassen". Die mobisaar-Lotsen helfen beim Ein- und Aussteigen und bringen Fahrgäste auf Wunsch auch von der Haustür bis zum Zielort und wieder zurück. „Ziel ist es, den Fahrgästen eine selbstbestimmte Mobilität zu ermöglichen", so Meßner-Schalk. Der Lotsen-Dienst kann rechtzeitig vor Fahrtbeginn ganz bequem per Telefon 06898 500 4000 oder App angefordert werden. Alles was benötigt wird, ist ein gültiger Fahrschein.
Wie Kristina Lemke von LAG Pro Ehrenamt e. V. und Ingrid Wacht, Sozialverband VdK Saarland, in ihrem Vortrag ausführten, können sich auch ehrenamtliche Helfer im Projekt engagieren. Auf ihren Einsatz würden sie im Rahmen von Schulungen intensiv vorbereitet, so Wacht. Und was sollten diese Ehrenamtler mitbringen? „Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein, Freude und Interesse am Umgang mit älteren Menschen oder Menschen mit einem Handicap haben", erläuterte Lemke. „Wichtig sei auch ein höfliches Auftreten und Zuverlässigkeit", ergänzte Wacht.
Oberbürgermeister Hans Wagner hob hervor, dass „mobisaar" vorbildhaft den Herausforderungen des demografischen Wandels Rechnung trägt: „Das Projekt ermöglicht Menschen mit Mobilitätseinschränkung die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Wir überprüfen in St. Ingbert kontinuierlich, wie wir die Lebensumstände unserer Bürger – besonders für die wachsende Anzahl unserer Senioren – verbessern können. Deshalb sind wir froh, dass mobisaar mit unserer Unterstützung seit dem 1. September 2016 auch in St. Ingbert angeboten wird."
Umgesetzt wird das auf fünf Jahre angelegte Projekt „mobisaar" von der Saarbahn GmbH gemeinsam mit Partnern aus dem Saarland und Baden-Württemberg. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
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