Donnerstag, 19. Oktober 2017

mobisaar-Lotsendienst für den ÖPNV startet im Landkreis Neunkirchen

Mit mobisaar länger mobil.

Für mobilitätseingeschränkte Menschen ist die Fahrt mit Bus und Bahn oft beschwerlich. Hier setzt das Projekt „mobisaar" an, das einen kostenlosen Lotsen-Begleitservice für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bietet. Aktuell ist die Dienstleistung der mobisaar-Lotsen schon im Regionalverband Saarbrücken und dem Saarpfalz-Kreis verfügbar. Ab dem 6. November 2017 wird es das mobisaar-Angebot auch im Landkreis Neunkirchen geben. Anlässlich dieses Ereignisses hat Landrat Sören Meng am Donnerstag, 19. Oktober 2017, zu einer Pressekonferenz in den Historischen Sitzungssaal des Landratsamtes in Ottweiler eingeladen.

„Mit diesem neuen Service leisten wir einen aktiven Beitrag für ältere, mobilitätseingeschränkte Menschen im Landkreis Neunkirchen. Hier geht es auch um Teilhabe", so Landrat Sören Meng in seinem Grußwort. Es müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, so Meng weiter, die eine eigenständige Gestaltung des Lebens – auch im Alter – ermöglichen. Dem Thema Mobilität käme dabei eine Schlüsselrolle zu.

Neun Partner arbeiten im Projekt „mobisaar" zusammen, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von der Saarbahn GmbH koordiniert wird. „Wir möchten ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen in ihrer selbstständigen Mobilität unterstützen", erklärt Saarbahn-Geschäftsführer Andreas Winter. „Mit dem mobisaar-Angebot bauen wir Zugangs- und Nutzungshemmnisse ab und verbessern das Sicherheitsempfinden bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel." Bis Frühjahr 2019 soll hierfür ein saarlandweites mobisaar-Angebot geschaffen werden. „Die Ausweitung des mobisaar-Services auf den Landkreis Neunkirchen stellt auf diesem Weg einen wichtigen Meilenstein dar", so Winter weiter.

Herr Prof. Bieber vom Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) hat mit dem „mobisaar-Konzept" den Wettbewerb „Innovative Regionen und Kommunen im demografischen Wandel (Innovakomm)" gewonnen. Bieber, der in mobisaar für das weitere Ausrollen des Services außerhalb des Regionalverbandes Saarbrücken verantwortlich ist, betont, dass angestrebt wird, mobisaar im Saarland so zu etablieren, dass der Lotsenservice auch nach Projektende im Jahr 2020 angeboten werden kann. „Um mobisaar umzusetzen, brauchen wir viele helfende Hände. Für die Unterstützung der haupt- und ehrenamtlichen Lotsen sind wir sehr dankbar", so Bieber.

Die hauptamtlichen Mobilitätslotsen sind Personen, die mit Unterstützung der Jobcenter diese Aufgabe übernehmen. Im Landkreis Neunkirchen haben auf diese Weise im Rahmen des Projektes zehn mobisaar-Lotsen einen Arbeitsplatz erhalten, der durch das Jobcenter, das Land und den Landkreis Neunkirchen finanziert wird. Sie sind beim Diakonischen Werk an der Saar beschäftigt.

Das Lotsennetz wird insbesondere in den ländlichen Regionen durch ehrenamtliche Lotsen unterstützt werden müssen. Alle Lotsen, ob haupt- oder ehrenamtlich, werden entsprechend ausgebildet und geschult. Im Landkreis Neunkirchen erfolgt dies sowohl durch die Neunkircher Verkehrs GmbH, als auch die Saarbahn GmbH und weitere Projektpartner. Die Schulungen, die sich in theoretische und praktische Teile gliedern, beschäftigen sich inhaltlich mit dem sicheren Verhalten vor, während und nach der Fahrt, einem Kommunikationstraining sowie Orts- und Tarifkenntnis inklusive Linien- und Streckenkunde.

Der Dienst der mobisaar-Lotsen kann werktags von 8 – 18 Uhr kostenlos in Anspruch genommen werden. Die mobisaar-Lotsen helfen beim Ein- und Aussteigen in Bus und Bahn und bringen Fahrgäste auf Wunsch auch von der Haustür bis zum Zielort und wieder zurück. Interessierte können den mobisaar-Lotsendienst über die mobisaar-Servicehotline 06898-500 4000, über www.mobisaar.de oder über die mobisaar-App buchen. Alles was benötigt wird, ist ein gültiger Fahrschein.

Nach Beschluss des Kreistages kann der kostenlose mobisaar-Begleitservice ab dem 06.11.2017 im Landkreis Neunkirchen genutzt werden.

Wie Kristina Lemke von LAG Pro Ehrenamt e. V. und Ingrid Wacht, Sozialverband VdK Saarland, betonen, können sich auch ehrenamtliche Helfer im Projekt engagieren. Sie werden von den mobisaar-Projektpartnern LAG Pro Ehrenamt e. V., Sozialverband VdK Saarland sowie der Bahnhofsmission betreut. Und was sollten diese Ehrenamtler mitbringen? „Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein, Freude und Interesse am Umgang mit älteren Menschen oder Menschen mit einem Handicap haben", so Lemke. „Wichtig sei auch ein höfliches Auftreten, Zuverlässigkeit und die Bereitschaft an Schulungen teilzunehmen", ergänzt Wacht.

Zum Projekt "mobisaar":
Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „mobisaar“ ist es, mobilitätseingeschränkten Menschen im Saarland die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs zu erleichtern. Um dieses Ziel zu erreichen, bringen neun Kooperationspartner aus unterschiedlichen Bereichen – unterstützt von vielen weiteren Akteuren im Saarland – ihre Kompetenzen bei mobisaar ein: Das Verkehrsunternehmen Saarbahn als Verbundkoordinator, das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V., das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, die B2M Software GmbH, die Saarländische Nahverkehrs-Service GmbH, die Neue Arbeit Saar GmbH, der Sozialverband VdK Saarland e.V., die Landesarbeitsgemeinschaft PRO EHRENAMT E. V. und das DIAKONISCHE WERK AN DER SAAR GMBH/Bahnhofsmission.

 

Bild: Dr. Matthias Schilhab

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Katharina Meßner-Schalk, Leiterin Stabsstelle Strategische Projekte

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