Hintergrund

Zielsetzung

Das Projekt mobisaar – Mobilität für Alle hat es sich zum Ziel gesetzt, mobilitätseingeschränkten Menschen im Saarland die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu erleichtern. Die dazu entwickelnden Dienstleistungen und Techniken tragen dazu bei, Barrieren im ÖPNV zu überwinden und die Attraktivität des öffentlichen Verkehrsangebotes zu verbessern. Ziel ist es, alle Landkreise in das Projekt einzubeziehen, mit dem Ziel ein saarlandweites Angebot zu schaffen, das auch auf andere Regionen in Deutschland übertragen werden könnte.

Demografische Entwicklung:
Bis 2030 wird die Zahl der über 75-Jährigen stark zunehmen. Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf die öffentliche Daseinsvorsorge, zu der auch der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) gehört. Dabei steht der ÖPNV vor einer doppelten Herausforderung: Zum einen wird sich seine Kundenstruktur stark ändern, zum anderen wird die Versorgung auf dem Land immer schwieriger, da die Nachfrage tendenziell sinkt und mit geringeren staatlichen Ausgleichszahlungen gerechnet werden muss. Neben den Älteren sind auch Menschen mit Behinderungen auf ein entsprechendes Angebot im ÖPNV angewiesen. Fast 11 % der Saarländer leiden unter einer Behinderung, mehr als die Hälfte davon an einer erheblichen Gehbehinderung. Nach den Vorgaben des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) muss durch eine vollkommene Barrierefreiheit des ÖPNV diesen besonderen Belangen entsprochen werden.
Geschichte:

mobisaar baut auf den Ergebnissen des abgeschlossenen Projektes MOBIA – Mobil bis ins Alter auf.

2012 bis 2015

Das Projekt MOBIA – Mobil bis ins Alter wird von dem Verkehrsunternehmen Saarbahn GmbH in Saarbrücken initiiert und angeboten. Gemeinsam mit vier Partnern – dem Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI), dem iso Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V., der B2M-Software AG sowie dem Zentrum für Bildung und Beruf Saar gGmbH – hat die Saarbahn einen Lotsenservice in Saarbrücken aufgebaut.

Das Projekt MOBIA ist im bundesweiten Innovationswettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ als Preisträger 2013/2014 geehrt worden.

Darüber hinaus hat das Projekt 2015 den deutschen Alterspreis der Robert Bosch Stiftung entgegennehmen dürfen

2015 bis 2019

Aufbauend auf den Ergebnissen von MOBIA koordinierte die Saarbahn GmbH von Ende 2015 bis 31.08.2019 das zunächst auf fünf Jahre angelegte Projekt mobisaar

Das Projekt mobisaar wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Neben vier weiteren Projekten wurde es vom BMBF im Wettbewerb „Innovationen für Kommunen und Regionen im demografischen Wandel – InnovaKomm“ aus einem Pool von insgesamt 187 Bewerbern ausgewählt

Der Projektträger ist die VDE Innovation + Technik GmbH

Projektpartner sind: Saarländische Nahverkehrs-Service GmbH, B2M Software GmbH, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, Diakonisches Werk an der Saar gGmbH/ Bahnhofsmission, Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) e. V., LAG PRO EHRENAMT e.V., Neue Arbeit Saar gGmbH, Sozialverband VdK Saarland e.V. und Saarbahn GmbH.

mobisaar dehnt den Begleitservice durch Lotsen in mehreren Schritten auf das gesamte Saarland aus:

  • November 2015: Projektstart im Regionalverband Saarbrücken
  • Sommer 2016: Ausdehnung des mobisaar-Service auf den Saarpfalz-Kreis
  • November 2017: Ausdehnung des mobisaar-Service auf den Landkreis Neunkirchen
  • Mai 2019: Ausdehnung des mobisaar-Services auf den Landkreis Saarlouis
2019

Die Saarbahn GmbH übergibt das Projekt mobisaar zum 1. September 2019 zur weiteren Fortentwicklung in der Fläche an die Saarländische Nahverkehrs-Service GmbH (SNS). Seitdem obliegt die Verbundkoordination der SNS GmbH. Durch ihr Netzwerk in der Fläche ist die SNS als Dachorganisation des Saarländischen Verkehrsverbundes (saarVV) Treiber und Koordinator der gemeinsamen Idee mobisaar für die Landkreise außerhalb des Regionalverbandes Saarbrücken. Als Teil der SNS GmbH ist die Saarbahn GmbH als Partner weiterhin mit dem Projekt mobisaar verbunden.

2021 bis 2024

Nach dem Ende der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektphase von mobisaar gewährte das saarländische Wirtschaftsministerium ab dem 01.01.2021 für die nächsten drei Jahre eine Anschlussfinanzierung. Diese ermöglichte es, das Projekt mobisaar als Lotsenservice fortzuführen.

2024 bis 2027

mobisaar hat sich als Begleitservice für mobilitätseingeschränkte Bürger etabliert. Ende 2023 betonte daher Mobilitätsministerin Petra Berg, dass es eine Herzensangelegenheit sei, das Projekt mobisaar weiter zu fördern. Das Ministerium sichert mit 1,3 Millionen Euro den Fortbestand von mobisaar bis zum Jahr 2027.

Geschichte:

mobisaar baut auf den Ergebnissen des abgeschlossenen Projektes MOBIA – Mobil bis ins Alter auf.